Die Geschichte der Sorraia hat ihren Ursprung bei der Familie d`Andrade, die bis heute noch immer den größten Bestand dieser Population in ihrem Besitz hat und zum größten Teil halbwild mit Rindern auf ihren Gütern hält. Auf einem Jagdausflug des Dr. Ruy D`Andrade 1920 im Gebiet der beiden Flüsse Sor und Raia entdeckte er eine halbwild lebende Herde, die ihn an Halbesel oder Zebras erinnerte. Als er später Tiere aus dieser Herde erwerben wollte, um sie zu studieren, wurde er bei seiner Suche nicht mehr fündig. So versuchte er in der Gegend von den Bauern Pferde, die diesem Typ ähnelten, für sein Projekt auf eigene Kosten zu gewinnen. | |
Seinen Versuch, den primitiven Typ zu rekonstruieren, begann Dr. Ruy d`Andrade mit 11 Tieren unterschiedlicher Falbfärbung, von denen leider nicht mehr alle Linien anzutreffen sind. Er war stets darauf bedacht, alle Farbvarianten zu erhalten. Sein Sohn Fernando d`Andrade schloss sich den Bemühungen seines Vaters an und übernahm dessen Ergeiz, diesen Typ Pferd weiter zu verbessern. Aus Sorge um den hohen Inzuchtgrad der Sorraia, kreuzte er einen argentinischen Criollo-Hengst mit ein, der die gewünschten Merkmale der Sorraia gut verkörperte. Ein großer Einschnitt in die Sorraiazucht stellte 1974 die Nelkenrevolution dar, in deren Verlauf der Bestand stark reduziert wurde. | |
Einige graufalbe Tiere gelangten zu der Zeit auch in die Coudelaria de Alter, mit welchen die Zucht hier aufgebaut wurde. In den fünfziger und sechziger Jahren informierte sich Dr. Michael Schäfer bei Dr. Ruy d`Andrade und anderen Züchtern über die iberischen Pferde. 1975 importierte er 2 erwachsene Stuten mit einem Fohlen bei Fuß. Eine der Stuten war tragend und brachte ein Hengstfohlen zur Welt. Zu den ersten Importen nach Deutschland, gehörten auch zwei Hengste. Bei der Auswahl der Tiere achtete Dr. Schäfer nicht nur auf den Typ, sondern auch auf die unterschiedliche Färbung. Aus diesem Import stammen heute die meisten Sorraia in Deutschland. |